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Prof. Dr. med. Katja Schlosser
Chefärztin
Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Endokrine- und Gefäßchirurgie
Eingeweidebrüche sind mittlerweile ein allgegenwärtiges Krankheitsbild geworden. In der Bundesrepublik Deutschland werden jährlich etwa 375.000 Bruchoperationen durchgeführt.
Knapp drei Viertel davon sind Leistenbrüche, etwa 100.000 Operationen erfolgen wegen eines Bauchwandbruches.
Etwa jeder vierte Mann (27%) erkrankt im Laufe seines Lebens an einem Leistenbruch, bei den Frauen sind dies nur 3%. Damit sind Brüche der häufigste Operationsgrund in der Allgemeinchirurgie.
Die Hernienchirurgie ist seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der Arbeit am AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS MITTELHESSEN. 2017 wurde zusätzlich das Siegel der Deutschen Herniengesellschaft für Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie überreicht. Mit rund 520 Operationen im Jahr gehören Brüche zu den Routineeingriffen.
Trotz aller Erfahrung und Routine sind Leisten-, Nabel- und Narbenbruchoperationen jedoch komplexe Eingriffe.
Angestrebt wird nun die Zertifizierung als Kompetenzzentrum in der Hernienchirurgie, für die unter anderem Voraussetzung ist, dass das verliehene Qualitätssiegel und die Teilnahme an der Qualitätssicherungsstudie „HERNIAMED“ ein Jahr Bestand haben.
Zudem müssen jährlich mindestens 200 Bruchoperationen durchgeführt werden, eine Vorgabe, die das AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS MITTELHESSEN bereits seit Jahren weit übertrifft. Auch alle übrigen Voraussetzungen für die Zertifizierung werden von den Experten bereits erfüllt.
Im AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS MITTELHESSEN werden mittlerweile drei Viertel aller Bruchoperationen minimalinvasiv, (Schlüsselloch-Technik) durchgeführt. Bei den Leistenbrüchen sind es sogar über 90 %. Welche Technik jedoch schließlich angewendet wird, muss ganz konkret und maßgeschneidert im Einzelfall gemeinsam mit unseren Patient:innen entschieden werden.